„Abschotten und einfach nur unser Ding machen“ kommt weder den Bogensportlern des GW Albersloh noch dem Deutsch Ausländischer Freundeskreis (DAF) in die Tüte. Gemeinsam ging es zum Familientag an der Adolfshöhe.
Von Christiane Husmann
Sonntag, 12.10.2025, 15:24 Uhr, aktualisiert 12.10.2025, 15:25 Uhr

Die Bogensportler hatten in Kooperation mit dem DAF einen Familientag auf die Beine gestellt. Foto: Christiane Husmann
Auf Alteingesessene, Zugezogene oder Geflüchtete wartete dort ein buntes Programm aus Sport, Austausch und Gemeinschaft. Ein Mix, der gut ankam und einander näher brachte.
„Hier sind einige Talente“, freut sich Tobias Malsbender beim Blick in die Reihe derer, die konzentriert versuchen, einen Pfeil möglichst im Gelben zu versenken. „Gar nicht so einfach“, lautet die einhellige Meinung auf dem Sportplatz. „Macht sehr viel Spaß“, ist in Summe aber auch zu vernehmen.
„Erfan“, sei so ein Talent, findet Malsbender, der am Familientag erklärt, wie das mit dem Bogenschießen funktioniert. Nebenan stehend versucht Mariznan Johangisi ihr Glück, spannt an, konzentriert sich auf das Ziel und schießt. „Nicht schlecht“, wird gelobt. Das findet auch Theodor Lohölter. „Und wäre doch schön, wenn sich was daraus entwickelt“, hofft der Vorsitzende des DAF, der nicht nur mit den Bogensportlern des GW kooperiert.
„Sehr gut“, findet er auch, dass der Bogensportabteilung plakatiert, wofür sie steht: „Sport – gegen Gewalt, für Integration.“ Wohl nicht umsonst darf sich die Abteilung des GW seit kurzem „Anerkannter Stützpunktverein des Landessportbundes NRW in dem Bundesprogramm Integration im Sport“ nennen.

Finden Spaß am Bogenschießen: Manisha und Rohullah Rastagar. Foto: Christiane Husmann
Über den gemeinsamen Sport kommt man am Familientag ins Gespräch. Etwa mit Roman Pyronov, der vor fünf Monaten aus der Ukraine geflohen ist. „Escape from war“, erklärt er auf Englisch. „I want to learn German“, fügt er an und ergänzt in gutem Deutsch: „Ich möchte hier gerne arbeiten und leben.“ So, wie wohl viele andere, denen etwa über den Sport eine integrative Brücke gebaut werden kann. Die Kinder kommen von Anfang an auf der Hüpfburg unkompliziert zusammen. Ihnen geht es scheinbar auch nicht um Herkunft oder Hautfarbe, sondern nur, wie hoch man gemeinsam springen kann.
Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung der Autorin.
Quelle: Westfälische Nachrichten, 12.10.2025 15:24 Uhr, aktualisiert: 12.10.2025 15:25 Uhr, Christiane Husmann
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